Schachverlage

Schach-Videos boomen. Aber ab und zu hält man auch gerne ein gutes Buch in der Hand. Manche Leute lieben es auch, über Schach zu schreiben, so dass sich die Frage stellt: Wo veröffentlichen?

An dieser Stelle fragt man sich dann: Welche Verlage gibt es eigentlich, die Schachbücher drucken? Arno Nickel, Betreiber des Verlags „Edition Marco“, sagte im Schach-Magazin 64 (Februar 2023), dass die deutschen Verleger für Schachbücher „wie die Dinosaurier ausgestorben“ seien.

AKTIVE VERLAGE

Einige Verlage, die Schachliteratur veröffentlichen, gibt es aber noch. Eine Übersicht findet sich auf der Seite beste-schachbuecher.de.

Inaktive Verlage

Unter die Liste der nicht mehr bestehenden bzw. aktiven deutschen Verlage fallen wohl (Irrtum und Lücken vorbehalten) folgende Verlage: Kania Verlag, Verlag Reinhold Dreier, Wiener Schachverlag, Schachverlag Katzer, Edition Jung, Walter Rau Verlag, Verlag Schachhaus Mädler, Refordis Verlag , Verlag Helmut Ladwig, Schachverlag Hans Hedewig’s Nachf. Curt Ronniger, Marlon Verlag, Verlag „Das Schach-Archiv“ und Schachverlag Rudi Schmaus. Daneben gibt es noch einige Verlage, die zwar noch auf dem Markt sind, aber keine Schachliteratur mehr führen bzw. neu verlegen, wie z.B. Bassermann, der Sportverlag oder Rowohlt.


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Alternativen

Wenn man nicht gerade zu den hochkarätigen Schachautoren gehört, ist es schwierig, einen Verlag zu finden. Als Alternative bleibt der Selbstverlag. Selbstverlag ist nur ein Oberbegriff für die Variante des „Self-Publishing“. Das bedeutet, dass man (mithilfe eines bestimmten Anbieters) sein Buch veröffentlichen kann, ohne sich dem Bewerbungsprozess eines klassischen Verlags unterwerfen zu müssen. Man darf sich dann als „Indie-Autor“ (Independent) bezeichnen.

Anbietervergleich für Self-Publishing

Einen Vergleich von 11 Anbietern für Self-Publishing findet sich hier. Der Nachteil des Self-Publishing liegt natürlich darin, dass man nicht von den Erfahrungen, Hinweisen und dem Netzwerk eines erfahrenen Verlegers profitiert. Das bedeutet, dass man sich auch um den Vertrieb des Buchs selbst kümmern muss. Oft genug hat man dann stolz sein eigenes Buch in den Händen, findet aber keinen Käufer.

Kein Geschäft, sondern Liebhaberprojekt

Letzteres kann allerdings auch passieren, wenn man sein Buch über einen Verlag veröffentlicht. Denn erfahrungsgemäß ist der Schachbuchmarkt überschwemmt, die Verkaufszahlen von klassischen Büchern sind gering. Besser verkaufen sich heutzutage einfach Chessable-Bücher oder Videokurse. Mit einem Schachbuch macht man zurzeit in aller Regel kein Geschäft mehr. Wenn man bereit ist, das zu akzeptieren, dann steht dem Beginn eines wunderbaren und leidenschaftlichen Projektes nichts entgegen.

Zwischenlösung Zuschussverlag

Es gibt auch noch etwas zwischen dem klassischen Verlag und dem Self-Publishing, nämlich die Zuschussverlage. Das bedeutet, die Verlage bieten ihre professionellen Dienste an (z.B. Druck, ISBN Nummer, Listing bei gängigen Online-Händlern wie Amazon, Thalia, Hugendubel usw.). Der Autor muss aber einen Druckkostenzuschuss zahlen. Bei vielen dieser Verlage muss man sehr vorsichtig sein, denn der verlangte Zuschuss kann teuer werden. Und ob sie dann ihre Marketing-Versprechen einlösen, weiß man im Vorhinein nicht. Man muss auf jeden Fall eine genaue Absprache über Leistung, Gegenleistung und jeweilige Fälligkeiten treffen. In der Schachgeflüster Facebookgruppe wurde der Anbieter Rediroma Verlag empfohlen.

E-Books

Wer mit dem Gedanken spielt, sein Buch als E-Book und nicht als klassisches Buch zu veröffentlichen, hat weitere Möglichkeiten. Hier ist eine 9-Schritte-Anleitung dazu. Entscheidend ist auch dabei, eine Plattform zu finden, die das E-Book herstellt. Kindle Direct Publishing von amazon ist hier die bekannteste Möglichkeit, Alternativen sind z.B. ePubli und Tolino Media.

Audiobücher

Eine weitere Alternative gibt es für Verfasser von Schach-Lesebüchern. Wenn das Buch keine wichtigen Schachdiagramme enthält, sondern vorrangig Text, dann eignet sich für die Veröffentlichung auch ein Hörbuch. Neben dem Angebot, die Texte für den Schachgeflüster Podcast einzusprechen, kann man sich auch auf die Suche nach einem Hörbuch-Verlag machen. So ist z.B. im „Der Audio Verlag“ das Hörbuch „Der Schachautomat“ erschienen.

Auch bei Hörbüchern kann man alternativ auf Self-Publishing von Hörbüchern zurückgreifen, mit Anbietern wie Xinxii oder Liberaudio.

Wo ein Wille, Zeit und keine monetären Erwartungen vorhanden sind, ist also immer ein Weg!


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